Kennenlernen der Projekt-Domäne
Zu betrachtende Domäne:
- Betreute Voll- oder Teilzeit Wohn-, Lehr-, Pflege-, Förder- oder Betreungsmaßnahmen für vulnerable Personengruppen.
Prämisse des Projektes:
Ein Sprachassistent, der da Einsatz finden kann wo herkömmliche Sprachassistenten aus Haftungs- oder Datenschutzbedenken in Deutschland nicht eingesetzt werden:
In Deutschland werden herkömmliche Sprachassistenten nicht an Orten, in denen vulnerable Personen in Gruppen betreut werden, eingesetzt.
Die Datenschutzkonformität ist bedenklich, da die Auswertung der Sprachbefehle ausgelagert ist, also nicht direkt auf den Geräten selbst stattfindet.
Dies ermöglicht zwar die Einsparung von Ressourcen und eine bessere Erkennung der Befehle, aber es schließt eine Bevölkerungsgruppe von der digitalen Teilhabe mit solchen Geräten aus.
Problem:
Grundsätzlich dürfen in solchen Maßnahmen nur Daten, die zur Erfüllung der Tätigkeit gebraucht werden, gesammelt werden und vorallem nicht einfach weitergegeben werden.
Durch das Auslagern der Auswertung ist es jedoch undurchsichtig welche Daten gesammelt werden.
Eine Einwilligungserklärung könnte die Nutzung und Weitergabe von Daten erlauben, allerdings ist hier in den Maßnahmen das Problem, dass sobald ein Teilnehmer diese nicht erteilen möchte, durch die Art und Weise wie Sprachassistenten funktionieren, es für die gesamte Maßnahmen-Gruppe nicht nutzbar wäre, da der Sprachassistent vor dem Auswerten nicht erkennt was der Inhalt des eingegangen Audiosignals ist und wer auf diesem zu hören ist.
In der Pfege kommt zusätzlich im medizinischen Bereich noch der hippokratische Eid und damit eine ethische Grundregel zum Tragen, deren Missachten mit besonderer Schwere geahndet werden würde (§ 203 Strafgesetzbuch).
Vorgehen:
Zu Beginn wurde eine Zielgruppe für das Projekt definiert.
Danach wurden Stakeholder gesammelt und ihre Interessen, Ansprüche, Anteile und Anrechte am System oder Merkmalen des Systems festgehalten.
Im Anschluss wurden freie Interviews mit Experten aus der Domäne geführt.
Durch die Herangehensweise mit der “Inclusive Design“-Methode konnte der Betrachtungsrahmen innerhalb der Domäne geschärft werden.
Dann wurden realistischen Ist-Szenarien in Rücksprache mit den Experten gebildet.